Warren Buffett – dieser Name steht wie kein anderer für legendären Anlageerfolg. Doch was ist das Geheimnis hinter seinem Erfolg? Seine weisen Aktienkäufe, sein Gespür für unterbewertete Firmen? Das auch. Buffett hat im Laufe seiner Karriere viele Entscheidungen getroffen, die ihm enorme Gewinne eingebracht haben. Aber genauso wichtig ist, was er nicht getan hat. Denn Buffett hat sich nie von kurzfristigen Trends oder Hypes beeinflussen lassen und ist immer seinen langfristigen Investitionsstrategien treu geblieben. Er hat nie in Unternehmen investiert, deren Geschäftsmodelle er nicht verstanden hat, und hat sich immer auf Unternehmen konzentriert, die eine starke Wettbewerbsposition haben und langfristig erfolgreich sein können.
Anfang 2024 hält Buffet mit seiner Firma Berkshire Hathaway mehr als 160 Mrd. US-Dollar an Bar-Reserven. In einem anspruchsvollen Markt zeigt er, dass Geduld und kluge Investitionen sich auszahlen.
In seinem fantastischen Buch „Über die Psychologie des Geldes“ zeigt Autor Morgan Housel detailliert auf, welche Fallstricke und Verlockungen der Altmeister konsequent gemieden hat. Kennen wir das nicht auch von uns selbst – dass wir in schwachen Momenten Entscheidungen treffen, die wir später bereuen? Dass die Gier mit uns durchgeht oder wir aus Angst voreilig reagieren? Buffett blieb seinem kühlen Kopf immer treu.
Er ließ sich nie von der Panik anstecken, wenn die Börse mal wieder Achterbahn fuhr. Auch nicht in Wirtschaftskrisen, die er schon ein dutzend Mal erlebt hat! Warst du nicht auch schon versucht, in Crash-Phasen alles zu verkaufen? Buffett behielt die Nerven.
Er riskierte nie seine Reputation durch undurchdachte Deals oder fragwürdige Geschäftspraktiken. Sein guter Ruf war und ist sein wertvollstes Gut. Hast du nicht auch schon Chancen ausgeschlagen, weil dir etwas „zu heiß vorkam“? So geht Buffett seit Jahrzehnten vor.
Er versteifte sich nie auf eine einzige Strategie, sondern passt seinen Ansatz immer an die aktuellen Gegebenheiten an. Trends und Hypes ignorierte er konsequent. Wie oft lassen wir uns vom Herdentrieb mitreißen, anstatt einen kühlen Kopf zu bewahren? Hier können wir von Buffett lernen.
Doch eine Sache ist laut Housel noch wichtiger als all Buffetts kluge Zurückhaltung: seine unglaubliche Beharrlichkeit und Ausdauer beim Investieren! Schon mit 10 Jahren begann Buffett und hört bis heute, mit über 90 Jahren, nicht damit auf. Dadurch konnte er den Zinseszinseffekt optimal spielen lassen.
Sage und schreibe 81,5 Milliarden seines Vermögens verdiente Buffett erst nach seinem 65. Geburtstag! Hätte er nur von 30 bis 60 investiert, wäre er heute kaum bekannt.
Buffett verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise, wie essenziell Zeit für den Aufbau von Vermögen ist. Der Zinseszins-Effekt stellt dabei den bedeutendsten Hebel dar, der dafür sorgt, dass das investierte Kapital sich in immer schnellerem Tempo vermehrt. Dies führt zu einem exponentiellen Wachstum, da der Zinseszins-Effekt nicht nur auf die ursprünglich eingezahlte Summe, sondern auch auf alle bereits erzielten Gewinne wirkt.
Diese Lektion gilt auch für uns: Je früher wir mit dem Sparen beginnen und je konsequenter wir durchhalten, desto mehr können wir von der Wunderwaffe „Zeit“ profitieren.
Auch kleine Beträge wachsen so im Laufe eines InvestorInnenlebens zu beeindruckenden Summen heran. In diesem Sinne: Bleiben wir dran und geben unserem Geld die Zeit, die es verdient! Die Früchte unserer heutigen Mühen werden wir vielleicht erst in vielen Jahren ernten – aber sie werden süß schmecken!
In diesem Sinne wünsche ich uns allen Durchhaltevermögen und die Weisheit, kluge von unklugen Entscheidungen zu unterscheiden!
Ein Gastbeitrag von Clemens Schömann-Finck – über den Autor: