Die IG-Initiative „Learn & Earn“ möchte Privatanlegern den Einstieg in den Börsenhandel erleichtern. Was sollte man über die Chancen und Risiken diverser Handelsinstrumente wissen? Ein Gespräch mit Salah Bouhmidi, Head of Markets bei dem Online-Broker.
Hallo Salah, seit Kurzem zeigst Du zusammen mit dem bekannten Börsenexperten Mick Knauff in der Aktion „Learn & Earn“ Möglichkeiten des Tradings auf, die über den reinen Aktienhandel oder ETF-Kauf hinausgehen. Seit wann tradet ihr beide und was sind Eure Lieblingsmärkte?
Salah Bouhmidi: Mick ist tatsächlich schon seit über 20 Jahren als selbstständiger Börsianer aktiv und bringt eine enorme Expertise mit. Ich selbst trade seit mehr als 15 Jahren an den Finanzmärkten. In dieser Zeit haben Mick und ich Erfahrungen mit den verschiedensten Assetklassen und Finanzinstrumenten sammeln können. Meine persönlichen Lieblingsmärkte sind neben den bekannten Indizes wie dem marktbreiten S&P 500 auch Rohstoffe wie Gold. Aber auch Währungen und Bitcoin finde ich sehr interessant.
Was ist das Konzept hinter „Learn & Earn“? Und an wen richtet sich Eure Aufklärungskampagne?
Salah Bouhmidi: Learn & Earn soll Trading-Interessierten in einfacher Sprache und auf unterhaltsame Art und Weise erklären, wie man mit den verschiedenen Finanzprodukten von IG handeln kann. Die zentrale Botschaft lautet: Lerne zuerst die Grundlagen, bevor du startest, denn es gibt eben auch Risiken, die du kennen solltest. In der Video-Serie stelle ich gemeinsam mit Mick in jeweils einem kurzen Video die Produktkategorien Knock-Out Produkte, Faktor-Optionsscheine und Optionsscheine vor. Dann können sich die Zuschauer in einem abschließenden Quiz ihr Wissen testen.
Learn & Earn soll insbesondere die Trading-Anfänger für den Einstieg ins Traden vorbereiten. Aber auch Fortgeschrittene sind herzlich eingeladen, ihr Grundlagenwissen aufzufrischen.
Also erst lernen, dann erst traden? Und was muss ein Trader an Vorwissen mitbringen?
Salah Bouhmidi: Ganz genau, erst lernen, dann traden! Ohne fundierte Vorbereitung sollte man nicht mit Echtgeld ins Trading einsteigen. Es sind zwar keine umfangreichen Kenntnisse erforderlich, aber gewisse Grundlagen sollte man sich aneignen. Sehr hilfreich sind etwa Basiswissen zu den Produkten, zur Hebelwirkung, den bestehenden Risiken, dem Setzen von Stop-Loss-Marken oder zur technischen Analyse. Und ein grundsätzliches Verständnis, wie Kurse an den Finanzmärkten entstehen. All das lernt man aber recht schnell – mit Disziplin und der passenden Anleitung. Für den Trading-Alltag gibt es von meiner Seite dann noch nahezu börsentägliche Analysen, Strategien und Handelssignalen, die ich auf meiner Analysten-Website salahbouhmidi.de sowie auch auf der Webseite von IG Europe veröffentliche. Und um die Menschen auf dem Weg zum richtigen Mindset zu begleiten, unterstützen wir seit Oktober 2023 die Initiative „Money Positivity“, die auf dem Hamburger Börsentag mit einem Podium zu Money Mindset Premiere hatte.
Ihr stellt in den drei Lehrvideos Knock-Out-Zertifikate, Faktor-Optionsscheine und normale Optionsscheine vor. Konkret: wo liegen hier die Chancen, aber auch die Risiken?
Salah Bouhmidi: Kurz gesagt bieten all diese Produkte die Chance, als Anleger überproportional an einer Marktentwicklung zu partizipieren, und das sogar sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen. Über den integrierten Hebel nimmt man gewissermaßen eine Art „Kurs-Abkürzung“. Knock-Outs, Faktor-Zertifikate und Optionsscheine bieten alle die Möglichkeit, überproportional an einer Marktentwicklung zu partizipieren. Alle haben eine Gemeinsamkeit: Für diese Produkte sind kurzfristige Strategien typisch, insbesondere kann mit diesen auf schnell auf Marktbewegungen reagiert und überproportional an diesen partizipiert werden, mit den entsprechenden Chancen sowie Risiken. Knock-Outs zeichnen sich durch ein festgelegtes Verlustlimit aus. Diese Knock-Out-Schwelle muss sorgfältig gewählt werden, da ein Totalverlust eintritt, wenn sie berührt wird. Faktor-Zertifikate haben einen konstanten Hebel. Optionsscheine sind vergleichsweise komplex. Sie sind besonders flexibel, da sie es ermöglichen, verschiedene Strategien wie z.B. Absicherungen individuell zu gestalten. Dabei spielen Komponenten wie Laufzeit, Volatilität und Basislevel eine wichtige Rolle.
Alle diese Produkte haben jedoch gemeinsam, dass man unbedingt die konkreten Eigenschaften sowie Risiken verstehen sollte. Daher lautet eine wichtige Lektion bei Learn & Earn: Lerne zuerst, handle dann!
Gibt es zum Einstieg so etwas wie einen günstigen Zeitpunkt?
Salah Bouhmidi: Einen optimalen Einstiegszeitpunkt gibt es meiner Meinung nach nicht. Entscheidend ist, dass man vor dem Start des Tradings seine eigenen Ziele und den bevorzugten Handelshorizont sowie die weiteren bevorzugten Parameter klar definiert. Basierend darauf kann dann eine passende Handelsstrategie entwickelt werden. Anstatt auf den vermeintlich besten Moment zu warten, ist es meist cleverer, schrittweise in den Markt einzusteigen. Geringe Einsätze helfen dabei, ein Gefühl für die Volatilität zu entwickeln und Unsicherheiten abzubauen. Mit wachsender Erfahrung lässt sich das Engagement dann ausweiten.
Dieses Jahr waren mit Sicherheit KI-Aktien ein großes Thema. Wird KI auch 2024 dominieren oder was könnte den Markt bewegen?
Salah Bouhmidi: KI wird mit Sicherheit ein Gamechanger für viele Branchen bleiben – auch 2024 dürfte hier spannend werden. Daneben spielen wie immer zyklische Faktoren wie Inflation, Geldpolitik und Konjunkturaussichten eine wichtige Rolle für die Märkte. Als langfristiger Trend wird uns allerdings der Klimawandel weiter beschäftigen. Nachhaltige Geldanlagen und „grüne“ Assets aus Bereichen wie Erneuerbare Energien, Elektromobilität oder Agrotech könnten eine große Zukunft haben. Auch Geo- und Rohstoffpolitik werden uns noch lange begleiten. Privaten und institutionellen Investoren steht also eine breite Palette zur Verfügung, ihr Portfolio breit über verschiedene zukunftsträchtige Themen zu streuen. Dann ist man für alle Eventualitäten gewappnet!
Das Interview mit Salah Bouhmidi erschien zuerst auf broker-test.de