Was ist ein Stablecoin?

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Ein Gastbeitrag von Michael Wild

Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum stehen seit jeher wegen ihrer starken Kursschwankungen in der Kritik. Genau hier setzen sogenannte Stablecoins an: Sie sollen die Vorteile digitaler Währungen bieten, ohne deren Volatilität.

Stablecoins sind digitale Vermögenswerte, deren Wert an stabile Referenzgrößen wie Fiatwährungen (z. B. Euro oder US-Dollar), Rohstoffe (wie Gold) oder andere Assets gekoppelt ist. Dadurch ermöglichen sie eine stabilere Wertaufbewahrung und eignen sich als Zahlungsmittel sowie zur Vermögensverwaltung.

Die Stabilität eines Stablecoins kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden:

  • Fiat-besicherte Stablecoins hinterlegen für jede Einheit einen entsprechenden Betrag in traditioneller Währung auf einem Bankkonto – Vertrauen in den Emittenten ist hier zentral.
  • Krypto-besicherte Stablecoins nutzen volatile Kryptowährungen als Sicherheit, verlangen aber eine Überbesicherung, um Schwankungen auszugleichen.
  • Algorithmisch gesteuerte Stablecoins regulieren Angebot und Nachfrage rein durch Software, was sich jedoch als anfällig für Marktpanik erwiesen hat.
  • Rohstoffbesicherte Stablecoins sind durch reale Assets wie Gold gedeckt – attraktiv, aber ebenfalls vertrauensbasiert und mit logistischen Herausforderungen verbunden.

Stablecoins bieten zudem attraktive Anwendungsmöglichkeiten, etwa im Lending: Nutzer verleihen ihre Stablecoins und erhalten dafür im Gegenzug regelmäßige Zinszahlungen – meist deutlich höher als bei traditionellen Sparkonten.

Ist Dezentralität eine Alternative?

Ein wesentlicher Kritikpunkt an vielen Stablecoins ist deren zentrale Verwaltung. Ob von Unternehmen, Finanzinstituten oder Zentralbanken ausgegeben – bei zentralisierten Stablecoins liegt die Macht bei einer einzigen Instanz. Dies wirft Fragen der Kontrolle, Transparenz und Abhängigkeit auf. Mit der geplanten Einführung des digitalen Euro durch die Europäische Zentralbank (EZB) rückt dieses Spannungsfeld weiter in den Fokus.

Die Stärke dezentraler Alternativen

Hier zeigt sich die Stärke dezentraler Alternativen. Projekte wie dEURO setzen auf ein neuartiges Modell: Vollständig dezentral, ohne zentrale Kontrollinstanz. Nutzer erzeugen den dEURO, als den Stablecoin, eigenständig über Smart Contracts, indem sie Krypto-Vermögenswerte als Sicherheit hinterlegen. Die Verwaltung erfolgt über eine Governance Token, ähnlich einer “dezentralen autonomen Organisation (DAO)”, in der Entscheidungen gemeinschaftlich getroffen werden.

Die Vorteile sind insbesondere:

  • Unabhängigkeit von staatlichen oder privaten Emittenten
  • Transparenz, da sämtliche Sicherheiten und Systemabläufe öffentlich über die Blockchain einsehbar sind
  • Sicherheit, durch Überbesicherung und automatisierte Liquidationsmechanismen
  • Flexibilität, durch nahtlose Integration in DeFi-Ökosysteme und gebührenfreien Tausch mit anderen Stablecoins

Regulatorisch stehen dezentrale Stablecoins wie dEURO derzeit noch am Rand der MiCAR-Verordnung der EU. Solange keine zentrale Stelle aktiv in Vertrieb oder Verwaltung eingreift, gelten Projekte wie dEURO als nicht direkt regulierungspflichtig.  Damit ermöglichen solche Projekte echte Dezentralität und positionieren sich gleichzeitig als rechtskonforme Alternativen im europäischen Raum.

Fazit: Stablecoins sind ein bedeutender Meilenstein

Stablecoins sind ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung digitaler Finanzsysteme. Sie kombinieren die Stabilität klassischer Währungen mit der Innovationskraft der Blockchain. Besonders im Bereich der Vermögensverwaltung oder im Zahlungsverkehr entfalten sie ihr Potenzial. Doch die volle Wirkung entfalten Stablecoins erst dann, wenn sie auch dezentral organisiert sind – ohne zentrale Kontrollinstanzen, transparent, sicher und offen für alle.

Die regulatorische Landschaft, insbesondere die MiCAR-Verordnung, stellt dabei sowohl Herausforderung als auch Chance dar. Projekte wie dEURO zeigen: Echte Dezentralität ist nicht nur möglich, sondern kann auch unter regulatorischen Gesichtspunkten eine zukunftsfähige Alternative bieten – und gleichzeitig zur digitalen Souveränität Europas beitragen.

Michael Wild (dEURO)

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