Wer träumt nicht davon, fundiert zu investieren und langfristig ein stattliches Vermögen aufzubauen? Doch manchmal funkt uns unsere eigene Psyche dazwischen. Kognitive Verzerrungen wie Anchoring (Ankerheuristik), Verlustaversion und Herdentrieb bringen uns leicht vom rationalen Kurs ab. In diesem Beitrag erfährst du, wie diese Denkfehler entstehen und wie du ihnen entkommst. So wirst du zum Kapitän deines finanziellen Erfolgs.
1. Anchoring: Wo alles mit dem ersten Eindruck steht und fällt
Angenommen, du hast eine Aktie zu 100 Euro gekauft und sie fällt auf 70 Euro. Schnell flüstert dir dein Bauchgefühl zu, noch zu warten, bis sie wieder die „magischen“ 100 Euro erreicht. Genau das nennt man Anchoring: Wir halten am ursprünglichen Preis fest, obwohl die Realität eine andere Sprache spricht. Tatsächlich unterschätzen wir dabei häufig neue Informationen und Marktentwicklungen. Eine Analyse von UBS verdeutlicht, wie stark diese Ankerheuristik unseren Blick trüben kann.
2. Verlustaversion: Die Angst vorm Minus macht uns zögerlich
Die Psychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky haben gezeigt, dass Verluste fast doppelt so schmerzhaft empfunden werden wie Gewinne (in gleicher Höhe). Das führt dazu, dass wir oft eher aus dem Bauch heraus entscheiden – zum Beispiel Risiken eingehen, um einen Verlust zu vermeiden, oder lieber auf Nummer sicher gehen, selbst wenn das nicht die beste Option ist.
Während du dich über einen kleinen Gewinn nur mäßig freust, treibt dich schon der Gedanke an ein eventuelles Minus zur Verzweiflung. Das führt dazu, dass wir oft zu lange an Verlustbringern festhalten oder gute Gelegenheiten verpassen. Laut FOCUS online sind sich die meisten Anleger gar nicht bewusst, wie stark diese Verlustaversion ihren Blick verengt.
3. Herdentrieb: Gemeinsam rauf – und manchmal gemeinsam unter
Du hast sicher schon erlebt, wie ein Hype um eine bestimmte Aktie entsteht und alle aufspringen. Das nennt man Herdentrieb. Wir Menschen lassen uns leicht von der Masse mitreißen – und fühlen uns dabei noch sicher, obwohl das Gegenteil der Fall sein kann. Morningstar betont, dass zu viel Gruppendenken nicht nur zu Überbewertungen führt, sondern auch übereilte Panik-Verkäufe auslöst. Wer nüchtern bleibt und eigene Analysen betreibt, hat längerfristig die Nase vorn.
4. Selbstcheck: Mach dich frei von Denkfehlern
Der beste Weg, kognitive Verzerrungen zu umgehen? Erkenne sie zuerst bei dir selbst. Schreib deine Gründe für Investments auf, führe Buch über Emotionen (War es Angst? War es Gier?) und bitte Dritte um Feedback. So lüftest du nach und nach die blinden Flecken deiner Entscheidungsfindung. Am Ende steht eine klarere, rationalere Strategie – und weniger schlaflose Nächte.
Fazit: Verlass dich auf dich – nicht auf Verzerrungen
Kognitive Verzerrungen sind kein Hexenwerk, sondern Teil unserer menschlichen Natur. Doch du kannst lernen, sie zu erkennen und auszutricksen. Vertraue auf Fakten und deinen Plan, statt blind der Masse zu folgen. Mit ein bisschen Übung und Selbstbeobachtung wirst du zu einem wesentlich entspannteren und erfolgreicheren Investor – ganz nach dem Motto: Money Positivity zahlt sich aus.