Es gibt viele Wege, wie du deine finanzielle Situation verbessern kannst – sei es durch ein gut strukturiertes Wertpapierdepot, eine durchdachte Altersvorsorge oder das kluge Management deiner aktuellen Liquiditätsreserven wie Tagesgeldkonten. Ein oft übersehener, aber effektiver Trick, der speziell für deine Liquiditätsreserven gilt, ist der Freistellungsauftrag. Mit nur ein paar Klicks kannst du hier bares Geld sparen!
Was ist ein Freistellungsauftrag?
Ein Freistellungsauftrag ermöglicht es dir, Kapitalerträge wie Zinsen oder Dividenden bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei zu erhalten. Für das Jahr 2024 liegt dieser Sparerpauschbetrag bei 1.000 Euro pro Person und 2.000 Euro für Ehepaare oder gemeinsam Veranlagte. Ohne diesen Auftrag führt deine Bank automatisch die Kapitalertragsteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer an das Finanzamt ab.
Warum wurde der Freistellungsauftrag eingeführt?
Der Freistellungsauftrag wurde in Deutschland eingeführt, um Kleinsparer zu entlasten und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Vor seiner Einführung mussten auch geringe Kapitalerträge versteuert werden, was sowohl für die Steuerzahler als auch für die Finanzämter einen erheblichen bürokratischen Aufwand bedeutete. Mit dem Freistellungsauftrag können Sparer nun einen festgelegten Betrag an Kapitalerträgen steuerfrei vereinnahmen, was den Verwaltungsprozess vereinfacht und den Sparern zugutekommt.
Warum verzichten so viele darauf?
Eine aktuelle Umfrage der Postbank zeigt, dass nur rund die Hälfte der Sparer einen Freistellungsauftrag eingerichtet hat. Viele wissen entweder nicht, wie einfach es ist, diesen Auftrag zu erteilen, oder sie sind sich der Vorteile nicht bewusst. Oft wird der Freistellungsauftrag auch einfach vergessen oder man hat keine Zeit, sich darum zu kümmern. Dabei ist das Geld nicht verloren, wenn man keinen Freistellungsauftrag erteilt hat: Du kannst den Sparerpauschbetrag auch im Rahmen deiner Einkommenssteuererklärung geltend machen. Allerdings musst du dann bis zur Rückerstattung durch das Finanzamt warten.
So richtest du einen Freistellungsauftrag ein
Das Einrichten eines Freistellungsauftrags ist kinderleicht und in wenigen Minuten erledigt. Hier eine kurze Anleitung:
- Formular ausfüllen: Du benötigst das entsprechende Formular deiner Bank. Meist kannst du es online ausfüllen und einreichen.
- Steueridentifikationsnummer bereithalten: Diese Nummer ist notwendig, um den Auftrag zu erteilen.
- Betrag festlegen: Gib an, wie hoch der Freistellungsbetrag sein soll. Achte darauf, dass du den Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro pro Person bzw. 2.000 Euro für Ehepaare nicht überschreitest. Dieser Betrag ist der maximale Betrag an Kapitalerträgen, den du jährlich steuerfrei erhalten kannst.
Vorteile eines Freistellungsauftrags
Ein Freistellungsauftrag ist ein einfacher und effektiver Schritt, um mehr aus deinen Ersparnissen herauszuholen. Er zeigt, wie leicht es sein kann, finanzielle Vorteile zu nutzen und Steuern zu sparen.
Noch ein Tipp: Mehrere Freistellungsaufträge bei unterschiedlichen Banken
Freistellungsaufträge können auf mehrere Banken aufgeteilt werden. Du kannst den Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro pro Person bzw. 2.000 Euro für Ehepaare auf verschiedene Konten bei unterschiedlichen Banken verteilen.
Dazu gibst du jeder Bank an, wie hoch der jeweilige Freistellungsbetrag sein soll, insgesamt jedoch nicht über den maximalen Sparerpauschbetrag (1.000 bzw. 2.000 Euro) hinaus (denn dann hätte das Finanzamt berechtigte Fragen – nicht gut). Dies ermöglicht dir, flexibel und effizient von den steuerlichen Vorteilen deiner Kapitalerträge zu profitieren.
Fazit
Ein Freistellungsauftrag ist ein einfacher Weg, um Steuern zu sparen und mehr aus deinem Geld zu machen.
Wir finden: Um mehr Menschen dazu zu bewegen, den Freistellungsauftrag zu nutzen, sollten Finanzinstitute ihre Kunden besser über die Vorteile und die einfache Einrichtung informieren. Wenn der Prozess noch weiter vereinfacht und der Freistellungsauftrag besser bekannt gemacht und erklärt wird, können noch mehr Sparer davon profitieren.
Hast du selbst deine Freistellungsaufträge optimal eingerichtet? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.
Quellen:
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