Zentralbankgeld ist das von einer Zentralbank ausgegebene Geld und umfasst sowohl Bargeld (Banknoten und Münzen) als auch elektronische Geldbestände, die bei der Zentralbank gehalten werden. Zentralbankgeld wird auch als „high power money“ bezeichnet, da es die Grundlage des gesamten Geldsystems bildet und von den Geschäftsbanken als Reserve gehalten wird.
Hauptkomponenten des Zentalbankgelds
Bargeld
Physisches Geld, das aus Banknoten und Münzen besteht und direkt von der Zentralbank in Umlauf gebracht wird.
Giroguthaben
Elektronische Guthaben, die Geschäftsbanken und andere berechtigte Finanzinstitute bei der Zentralbank halten. Diese Guthaben werden auch als Zentralbankreserven bezeichnet.
Funktionen und Bedeutung:
Liquidität
Zentralbankgeld stellt die höchste Liquiditätsstufe dar und dient der Erleichterung des Zahlungsverkehrs zwischen den Banken.
Sicherheitsnetz
In Zeiten finanzieller Instabilität dient Zentralbankgeld als sicheres und vertrauenswürdiges Zahlungsmittel.
Geldpolitik
Die Zentralbank steuert mit Zentralbankgeld die Geldmenge im Wirtschaftssystem, indem sie Zinssätze festlegt und Geldmarktoperationen durchführt.
Vertrauen
Zentralbankgeld genießt hohes Vertrauen, da es durch die staatliche Autorität und die Finanzpolitik der Zentralbank gestützt wird.
Unterschiede zum Geschäftsbankengeld
Während Zentralbankgeld direkt von der Zentralbank emittiert wird, handelt es sich bei Geschäftsbankengeld um Buchgeld, das von Geschäftsbanken durch Kreditvergabe geschaffen wird. Zentralbankgeld ist die einzige Form von Geld, die uneingeschränkt akzeptiert wird und die endgültige Abwicklung von Transaktionen ermöglicht.
Digitale Entwicklungen
Mit der fortschreitenden Digitalisierung des Finanzsystems arbeiten viele Zentralbanken, darunter auch die Europäische Zentralbank (EZB), an der Einführung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs), um die Effizienz und Sicherheit des Zahlungsverkehrs weiter zu erhöhen, siehe auch: Digitaler Euro.