Stell dir vor, an der Börse wird kurz der Stecker gezogen: Der Handel für eine Aktie oder sogar den ganzen Markt stoppt vorübergehend. Das ist eine Handelsunterbrechung. Sie ist kein Grund zur Panik, sondern meist ein Schutzmechanismus.
Warum der Stopp? Sicherheit geht vor!
Eine Handelsunterbrechung soll Chaos verhindern, faire Preise sichern oder dem Markt Zeit geben, wichtige Nachrichten zu verdauen. Die Börse selbst oder eine Aufsichtsbehörde drückt auf den Pause-Knopf. Die häufigsten Gründe:
- Heftige Kurssprünge (Volatilität): Schießt ein Kurs plötzlich extrem nach oben oder unten, greifen oft automatische Sicherungen. Die bekannteste ist die Volatilitätsunterbrechung (‚Vola‘). Sie stoppt kurz den normalen Dauerhandel („fortlaufender Handel“). Stattdessen sammelt eine schnelle Auktion Kauf- und Verkaufsorders, um einen stabilen Preis zu finden. Das beruhigt den Markt. Diese ‚Vola‘ dauert meist nur wenige Minuten.
- Wichtige Nachrichten: Kommt eine Knaller-Meldung (z.B. Gewinnwarnung, Übernahmeangebot), stoppt die Börse oft manuell den Handel. So können alle die Nachricht fair bewerten, bevor es weitergeht. Das kann auch mal länger dauern.
- Technische Pannen: Auch die Technik der Börse kann mal streiken und einen Stopp erzwingen.
Broker vs. Börse – Wichtiger Unterschied!
Wenn deine Trading-App oder der Neobroker hakt (z.B. bei extrem viel Andrang), ist das ärgerlich, aber keine offizielle Handelsunterbrechung der Börse. Der Handel am Börsenplatz selbst kann dann durchaus weiterlaufen – du kommst nur über deinen Broker gerade nicht dran.
Und dann?
Nach einer Handelsunterbrechung – egal ob kurz oder lang – geht der Handel normal weiter, oft beginnend mit einer Auktion.
Mehr Details?
Wie genau die Schutzmechanismen wie die ‚Vola‘ im deutschen Xetra-Handel funktionieren, erklärt die Börse Frankfurt hier.