Die Zukunft des Buchgeldes: Wie Blockchain und Stablecoins unser Geld verändern

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Ein Gastbeitrag von Joshua Krüger (Abbildung oben)

Was wäre, wenn Geld vollständig digital existierte – schnell, einfach und rund um die Uhr verfügbar? Genau das geschieht derzeit. Blockchain-basierte Lösungen wie Stablecoins spielen dabei eine zentrale Rolle.

Was ist eigentlich Buchgeld?

Buchgeld ist das „unsichtbare“ Geld, das wir täglich nutzen. Wenn das Gehalt aufs Konto überwiesen wird, eine Zahlung per Banküberweisung erfolgt oder mit Karte bezahlt wird, handelt es sich stets um Buchgeld – also Werte, die als digitale Zahlen in den Systemen der Banken existieren. Nur ein Bruchteil des Geldes liegt tatsächlich in Form von Münzen oder Scheinen vor.

Wo stößt das klassische Buchgeld an seine Grenzen?

Unser heutiges Buchgeldsystem bringt zwar viele Vorteile mit sich, zeigt jedoch auch Schwächen:

  • Langsame Überweisungen: Besonders bei Zahlungen ins Ausland kann es Tage dauern, bis das Geld ankommt.
  • Gebühren: Vor allem internationale Transaktionen sind häufig teuer.
  • Abhängigkeit von Banken: Banken fungieren als Vermittler – das führt zu Dependenzen und teilweise unnötige Bürokratie.
  • Eingeschränkte Verfügbarkeit: Nicht alle Transaktionen sind rund um die Uhr möglich.

Blockchain: Die Technologie hinter dem Geld der Zukunft

An dieser Stelle setzt die Blockchain an. Sie funktioniert wie ein digitales Kassenbuch, in dem jede einzelne Transaktion fälschungssicher und transparent einsehbar gespeichert wird. Dabei gibt es keine zentrale Kontrollinstanz – stattdessen verwalten Tausende Computer das System gemeinsam (sogenanntes Peer-to-Peer-System). Blockchain-Technologien machen Transaktionen dadurch besonders transparent, sicher und jederzeit verfügbar.

  • Beispiel: Über Blockchain-basierte Lösungen wie Bitcoin, Ripple und Co kann man einem Freund auf der anderen Seite der Welt in Sekundenschnelle Geld schicken – ganz ohne Bank.

Stablecoins: Die stabile Brücke zwischen alter und neuer Welt

Klassische Blockchain-basierte Kryptowährungen wie Bitcoin gelten jedoch als stark schwankungsanfällig – ein Punkt, der viele Nutzer und Investoren abschreckt. Hier kommen Stablecoins ins Spiel:

Stablecoins sind digitale Währungen, deren Wert fest an eine klassische Währung wie den US-Dollar oder Euro gekoppelt ist. Wie das genau funktioniert, kannst du in unserem separaten Beitrag zum Thema Stablecoins nachlesen.

Welchen Mehrwert für das Finanzsystem bieten Stablecoins?

  • Stabilität: Stablecoins unterliegen deutlich geringeren Wertschwankungen als klassische Kryptowährungen, da sie zumeist an klassische Währungen gekoppelt sind.
  • Schnelligkeit: Zahlungen können weltweit in Sekundenschnelle erfolgen.
  • Niedrige Kosten: Transaktionen sind oft günstiger als bei herkömmlichen Banken. Auch mögliche Negativzinsen auf Spareinlagen können nicht anfallen.
  • Zugänglichkeit: Jeder mit Internetzugang kann Stablecoins nutzen – unabhängig von einem Bankkonto.

Wie verändert das die Zukunft des Buchgeldes?

Staaten, Banken, Unternehmen und Privatpersonen testen bereits Stablecoins als neue Form des digitalen Buchgelds oder haben entsprechende Produkte bereits eingeführt. Prominente Beispiele sind etwa der USDC, dEURO oder Tether.  Drei große Trends zeichnen sich dabei ab:

  1. Stablecoins von Unternehmen:
    Zentralisierte Stablecoins werden von einem bestimmten Emittenten – etwa einem Unternehmen, einer Bank oder einem Vermögensverwalter – herausgegeben und verwaltet. Dieser garantiert auch die Deckung des Coins mit entsprechenden Sicherheiten. Hierbei ist Vertrauen gefragt, da die Angaben zur Deckung nicht immer öffentlich überprüfbar sind.
  2. Digitales Zentralbankgeld:
    Viele Zentralbanken entwickeln staatliche Stablecoins auf Blockchain-Basis – sogenannte Central Banks Digital Currency (CBDC). Diese sind als Ergänzung zum Bargeld gedacht und für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich. Besonders im Fokus steht dabei die von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorangetriebene Einführung des digitalen Euros – auch wenn dieser – Stand jetzt -noch einige Jahre in Anspruch nehmen dürfte.
  3. Dezentrale Stablecoins:
    Diese werden nicht von Unternehmen bzw. Zentralbanken, sondern durch dezentrale Protokolle oder autonome Organisationen (DAOs) betrieben. Ausgabe und Verwaltung erfolgen meist über Smart Contracts, wobei Nutzer selbst Vermögenswerte als Sicherheiten hinterlegen. Da diese Sicherheiten auf der Blockchain gespeichert und für alle einsehbar sind, ist keine blinde Vertrauensbasis zu einem Intermediär nötig.

Welche Chancen entstehen dadurch?

Wie bereits beschrieben, bieten Stablecoins zum einen die Möglichkeit internationale Transaktionen effizienter zu machen: So könnten beispielsweise Arbeitsmigranten ihr Gehalt direkt und kostengünstig an ihre Familien im Ausland senden – ohne lange Wartezeiten oder hohe Gebühren. Darüber hinaus erhalten Menschen in Ländern ohne stabiles Bankensystem Zugang zu einem sicheren und wertstabilen digitalen Vermögensspeicher.

Im täglichen Zahlungsverkehr – online wie stationär – bieten Stablecoins ebenfalls neue Möglichkeiten: Als dritte Säule neben Bar- und Kartenzahlungen könnten sie eine leicht zugängliche, kostengünstige Alternative für Händler und Kunden darstellen. Aber auch das Kreditwesen steht vor einem Wandel: Kredite könnten künftig nicht mehr ausschließlich über Banken, sondern über dezentrale Plattformen und Smart Contracts abgewickelt werden. Nutzer hinterlegen Krypto-Vermögenswerte als Sicherheit und erhalten im Gegenzug Stablecoins als Kredit. Dank der stabilen Preisbindung entfällt das Risiko großer Wertschwankungen – was sowohl Kreditnehmern als auch -gebern mehr Planungssicherheit bietet.

Nicht zuletzt verändert sich auch die Vermögensverwaltung: Stablecoins ermöglichen neue Formen automatisierter Investmentstrategien, effizienter Diversifikation und Risikomanagement, ohne hohe Gebühren für Banken oder Fonds. Sie dienen dabei als stabile Basiswährung für Zinserträge oder Erträge aus anderen Anlageformen.

Fazit: Stablecoins als Katalysator für das Buchgeld der Zukunft

Stablecoins stehen exemplarisch für den Wandel unseres Geldsystems: Sie verbinden die Sicherheit und Stabilität klassischer Währungen mit der Innovationskraft der Blockchain-Technologie. Als digitales Buchgeld der nächsten Generation machen sie Transaktionen schneller, günstiger und global zugänglicher – unabhängig von einzelnen zentralen Akteuren.

Für die Zukunft bedeutet das: Buchgeld kann nicht nur digitaler, sondern auch dezentraler, transparenter und inklusiver werden. Stablecoins könnten sich als neue Basisinfrastruktur im Zahlungsverkehr, im Kreditwesen und in der Vermögensverwaltung etablieren – und dabei nicht weniger als das Fundament unseres Finanzsystems neu definieren.

Über den Autor: Joshua Krüger

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