EMIR steht für „European Market Infrastructure Regulation“ und ist eine EU-Verordnung zur Regulierung von außerbörslich gehandelten Derivaten, zentralen Gegenparteien (CCPs) und Transaktionsregistern.
Kernpunkte von EMIR:
- Clearingpflicht: Standardisierte OTC-Derivatekontrakte müssen über zentrale Gegenparteien (CCPs) abgewickelt werden, um das Gegenparteirisiko zu reduzieren.
- Meldepflicht: Alle Derivatekontrakte müssen an Transaktionsregister gemeldet werden, um die Transparenz zu erhöhen und Aufsichtsbehörden einen besseren Überblick zu verschaffen.
- Risikomanagement: Für nicht zentral geclearte OTC-Derivate gelten strengere Anforderungen an das Risikomanagement, wie der zeitnahe Austausch von Sicherheiten.
- Organisatorische Anforderungen: CCPs müssen hohe Anforderungen an Risikomanagement, Governance und Eigenmittelausstattung erfüllen.
EMIR wurde als Reaktion auf die Finanzkrise von 2008 eingeführt, um die Stabilität und Transparenz des Derivatemarkts zu verbessern und systemische Risiken zu reduzieren. Die Verordnung gilt für Finanzmarktteilnehmer in der EU, hat aber auch Auswirkungen auf Unternehmen außerhalb der EU, die mit EU-Gegenparteien Derivategeschäfte abschließen.